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- DORFANALYSE-CHECK -
Der hier vorliegende "DorfAnalyse-Check" gibt in einer Check-Liste von fünf Punkten für alle an der Umsetzung einer DorfAnalyse Interessierten Auskunft, was es braucht, um eine DorfAnalyse erfolgreich zu planen und zu realisieren.
Was braucht eine DorfAnalyse zur ihrer erfolgreichen Umsetzung ?
1. Einen anerkannten Bildungsträger, der die DorfAnalyse durchführen will und auch fachlich durchführen kann l Der die fachliche Legitimation hat, die notwendigen Verhandlungen mit der Gemeinde als öffentlich anerkannter Bildungsträger erfolgreich zu führen. l Der die Rahmenbedingungen (Finanzierung, Ausschreibung, Planung etc.) für die erfolgreiche Umsetzung gewährleisten kann. l Der über Kontakte zu den notwendigen Helfern (Experten zur Dorfanalyse, Moderatoren, etc.) verfügt und deren Mitarbeit sichern kann. l Der über die sachlichen Mittel (Medien, Moderationsmittel, etc.) zur praktischen Umsetzung verfügt oder diese organisiert kann. l Der eventuell auch über eigene Verbandsstrukturen direkten Kontakt zu der vorgesehenen Untersuchungsgemeinde herstellen und damit die Kontaktaufnahme erleichtern kann.
2. Eine feststehende Teilnehmergruppe von mindestens 15 und höchstens 25 Personen l Die Teilnehmergruppe sollte ca. ein halbes Jahr vor Beginn feststehen und nicht erst mühsam rekrutiert werden. Eine rechtzeitige Ausschreibung und verbindliche Zusage muß sicherstellen, daß die Teilnehmerzahl gesichert ist und die DorfAnalyse sicher stattfinden kann, da eine DorfAnalyse aufgrund ihrer intensiven Vorbereitungsphase und der Einbindung vieler Akteure kein Seminar ist, das einfach ausfallen könnte. l Die Rekrutierung einer Teilnehmergruppe nur über eine offene Ausschreibung, ohne einen bereits feststehenden Teilnehmerstamm, funktioniert aller Erfahrung nach nicht. Sinnvoll ist eine bereits bestehende Kerngruppe (z.B. Aktive aus einem Verband, eine studentische Projektgruppe, eine Gruppe in der Fortbildung etc.) eventuell noch durch eine offene Ausschreibung zu ergänzen und aufzustocken. l Die TeilnehmerInnen verpflichten sich, alle Teile der DorfAnalyse (Vorbereitungsseminar, Dorfwoche und Nachbereitungsseminar) und die "gesetzten" Arbeiten (Arbeitsgruppen-Arbeit, Präsentation, Dokumentation) mitzumachen. l Die TeilnehmerInnen müssen dafür einen Zeitaufwand von jeweils 1 1/2 bis 2 Tage für das Vor- und Nachbereitungsseminar und eine Woche für die Dorfwoche einplanen und persönlich sicherstellen. l Die TeilnehmerInnen haben einen privaten Kostenanteil (für Unterkunft, Verpflegung und die Teilnahmermaterialien) zu tragen, der vom Bildungsträger der DorfAnalyse aufgrund der Gesamtkalkulation festgelegt wird. In der Regel liegt dieser als gefördertes Modellprojekt deutlich unter den Tarifen gleichwertiger anderer Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. l Die TeilnehmerInnen erhalten für ihre Teilnahme nicht nur eine umfassende Qualifizierung in einem komplexen Lernfeld, sondern auch ein Abschlußzertifikat, das ihre erfolgreiche Teilnahme bestätigt.
3. Eine Vorbereitungsphase von mindestens einem halben Jahr Vorlauf für die DorfAnalyse-Planung l Die DorfAnalyse braucht zu ihrer praktischen Umsetzung eine Vorplanung von mindestens einem halben Jahr. Sind z.B. Hochschulen oder andere, an längere Haushaltfristen gebundene Institutionen, beteiligt, so ist eine Vorlaufphase von einem Jahr notwendig. l In dieser Phase wird die Trägerschaft geklärt, wird die Finanzierung gesichert, werden die Teilnehmer rekrutiert, wird das Untersuchungsdorf gesucht und festgemacht, werden die Bedingungen der Umsetzung (Mitarbeit der Gemeinde, Bereitstellung eines Dorfbüros, Planung der Übernachtungen etc.) abgeklärt und wird die DorfAnalyse öffentlich ausgeschrieben.
4. Eine Gemeinde, die von ihrer sozialräumlichen und infra-strukturellen Beschaffenheit für eine DorfAnalyse geeignet ist l Der Ort sollte zwischen 500 und 2000 Einwohner haben und nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein. l Er sollte noch über eine grundlegende Infrastruktur (z.B. Kindergarten, Grundschule, lokale Versorgungseinrichtungen etc.) verfügen. l Er sollte fußläufig erkundbar sein, um für eine "Dorfforschung der kurzen Wege" geeignet zu sein. l Er sollte über die nötige "DorfAnalyse-Infrastruktur" (einen Raum für die Einrichtung des Dorfbüros, lokale Kopiermöglichkeiten, ortsnahe Übernachtungsmöglichkeiten etc.) verfügen.
5. Ein Gemeinde, die zu einer DorfAnalyse offen(siv) bereit ist l Die Gemeinde (der Bürgermeister/Ortsvorsteher und der Gemeinderat) steht offensiv hinter der Idee der DorfAnalyse und sichert sie per Gemeinderatsbeschluß und einen Vertrag mit dem Bildungsträger ab. l Die Gemeinde bindet möglichst viele Vertreter der lokalen Vereine und Verbände und der Bevölkerung in die Planung der DorfAnalyse mit ein. l Die Gemeinde erklärt sich zu aktiven Mitarbeit bereit (z.B. durch Nennung von Kontaktpersonen, die Bereitstellung von Ansprechpersonen der örtlichen Vereine, eine persönliche Unterstützung durch Gemeindevertreter etc.). l Die Gemeinde stellt die notwendige Infrastruktur (Räumlichkeiten für das Dorfbüro, Kopiermöglichkeiten, einen Saal für die Präsentation etc.) zur Verfügung. l Die Gemeinde fördert die DorfAnalyse durch öffentliche Ankündigungen in der Presse und in den Gemeindeblättern, durch Informierung der Vereine und durch dorföffentliche Aushänge in den Schaukästen der Gemeinde und in den örtlichen Geschäften.
Der hier vorgestellte "DorfAnalyse-Check" liegt auch als Druckversion im pdf-Format vor. Diese kann über einen Klick auf: "DorfAnalyse-Check" aufgerufen und ausgedruckt werden. Voraussetzung dafür ist, daß Sie über die Installation einer Version des "Acrobat-Readers" auf ihrem PC verfügen.
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